Mehr als 6000 Männer erkranken an Prostatakrebs pro Jahr in Österreich. Leider nimmt nur etwas mehr als ein Viertel aller Österreicher eine Möglichkeit zur Früherkennung wahr. Die Untersuchungsmethoden, insbesondere die Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm, hält viele vom Gang zum Urologen ab.
Da es keine definierten Ursachen für Prostatakrebs gibt, wird uneingeschränkt die Früherkennung als wichtigstes Werkzeug für die Heilbarkeit dieser bösartigen Krankheit angesehen. Der größte Risikofaktor für diese Erkrankung ist das Älterwerden, daher werden wir in den kommenden Jahren mit einer Zunahme an Betroffenen rechnen müssen. Ist einmal die Diagnose Prostatakrebs gestellt, ergeben sich viele Fragen für den Patienten und seine Angehörigen. Antworten hat Prim. Dr. Wolfgang Loidl, Facharzt für Urologie.
1. Ist jeder Prostatakrebs zu behandeln und wenn ja wie?
2. Was hat es mit der DaVinci Operationsmethode auf sich?
3. Warum hat die Wiener Privatklinik einen DaVinci Operationsroboter?
4. Ist jeder Prostatakrebs zu behandeln und wenn ja wie?
Durch die Früherkennung werden viele Fälle noch rechtzeitig entdeckt, dass ein individuelles Fenster der Heilbarkeit für den Patienten geöffnet werden kann. Das heißt: Zunächst wird die Prostata genau „beobachtet“ und es erfolgt noch keine konkrete Behandlung. Die Methode wird auch „aktive Beobachtung“ genannt: Dafür werden laufend verschiedene Erkrankungsparameter erhoben und verfolgt: Feingewebebefund, Bluttest, PSA-Werte, Bildgebung u.a. Verschlechtern sich die Werte, schreitet die Erkrankung also voran, wird die heilende Behandlung eingeleitet. Dabei stellt die operative Entfernung der Drüse einer der meist untersuchten Möglichkeiten dar. Es wird das gesamte Organ samt anhängender Samenblasen entfernt. Mit dem Gewebebefund der ganzen Drüse gelingt die beste Prognose für den weiteren Verlauf der Erkrankung.
5. Was hat es mit der DaVinci Operationsmethode auf sich?
Die Lage der Prostatadrüse im kleinen Becken zwischen Beckenboden und Harnblase erschwert den Zugangsweg bei einer Operation erheblich. Ein Operationsroboter mit vier Armen und 70 cm langen Instrumenten und einer perfekten Beweglichkeit bringt dem/der Operateur/in eine enorme Erleichterung. Im engsten Raum, sieht der Arzt das Operationsgebiet auf seinem 3D Bildschirm hell ausgeleuchtet durch LED-Licht und in bester hochauflösender 4K-Qualität. Die Instrumente haben an der Spitze sieben Bewegungsfreiheiten, sogar mehr als die menschliche Hand. Durch die bessere Sicht und feinmechanische Beweglichkeit können wichtige Strukturen leichter identifiziert und geschont werden. Der wesentliche Punkt, die Entfernung der krebsbefallenen Drüse, kann so in vielen Fällen unter besonderer Schonung der Umgebungsstrukturen stattfinden. Durch Erkennen und Versorgen kleinster Blutungen ist der Einsatz von Blutkonserven nicht mehr nötig. Die Komplikationsrate ist verglichen mit anderen Methoden am niedrigsten. Die Zeit zur Erholung nach der Operation kann so wesentlich verkürzt werden.
6. Warum hat die Wiener Privatklinik einen DaVinci Operationsroboter?
Die Wiener Privatklinik hat sich entschlossen, als erstes Privatkrankenhaus in Österreich den sogenannten „DaVinci-Roboter“ anzuschaffen. Die erwähnten Vorteile für unsere Patienten sind beträchtlich. Ein schonender Eingriff, weniger Schmerzen unmittelbar nach der Operation, weit weniger Blutverlust, eine geringere Komplikations- und Reoperationsrate sprechen für den Einsatz des DaVinci Roboters. Die Schonung von Nerven und Gefäßen, die für Potenz und Kontinenz zuständig sind, gelingt mit dieser ferngesteuerten Maschine ausgezeichnet. Der Chirurg steht nicht vor dem Operationstisch, sondern sitzt vor einer Konsole und operiert von hier aus. Dabei kann er Kopf und Unterarme gut aufstützen, die feinen Instrumente zittern nicht und er sieht ausgezeichnet. Die Qualität der Operation kann dadurch deutlich verbessert werden. Die Vorteile der Maschine liegen nicht nur in der Präzision beim Entfernen des Organs auf engstem Raum, sondern auch in der Möglichkeit eine exakte Verbindungsnaht zwischen Harnblase und verbliebener Harnröhre herzustellen. Diese Naht ist in nahezu 100 Prozent der Fälle bereits am Ende der Operation wasserdicht.
Mit jeder Operation lernt der Mensch hinter der Maschine dazu. Erfahrung ist ein ganz wesentlicher Punkt, um ein DaVinci-OP-Programm erfolgreich zu gestalten. Es war daher ein großes Anliegen der Wiener Privatklinik ein Team mit Erfahrung von mehr als 1600 Operationen zu gewinnen. Ein Team bestehend aus Operateuren, Anästhesie und Operationspflege ist intensiv geschult. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten führt zum Erfolg für unsere Patienten. Ein Simulator-Training wird bereits angeboten und eigene Operationskurse sind geplant. Die modernste Operationstechnik hat somit in der Wiener Privatklinik Einzug gehalten und wird ihren weiteren Weg auch in anderen chirurgischen Disziplinen erfolgreich gehen.
Mehr Informationen:
Kernkompetenzen and der Wiener Privatklinik
Link: Kernkompetenzen – Wiener Privatklinik
Mit einer Vielzahl an interdisziplinären medizinischen Fachrichtungen bietet die Wiener Privatklinik – durch die Zusammenarbeit mit anerkannten Fachexperten – medizinische Kompetenz und Know-how auf höchstem Niveau.
• WPK ACADEMY CANCER CENTER
wiener-privatklinik.com/acc/
• SPORTMEDIZIN UND SPORTCHIRURGIE
wiener-privatklinik.com/sportmedizin-und-sportchirurgie/
• KARDIOVASKULÄRE MEDIZIN
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• ORTHOPÄDIE UND TRAUMATOLOGIE
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• PERIPHERE NERVENCHIRURGIE – MILLESI CENTER
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• ALLGEMEINE CHIRURGIE
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• KNOCHEN ORTHOPÄDISCHES TUMOR ZENTRUM
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• GASTROENTEROLOGIE UND HEPATOLOGIE
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• INTERVENTIONELLE RADIOLOGIE UND MIKROTHERAPIE
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• AMETHYST RADIOTHERAPY WIEN
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DaVinci-Roboter:
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