logo
Der Vorsorge-Plan
Warum es sinnvoll ist, sich regelmäßig durchchecken zu lassen, und welches Programm für wen und in welchem Alter wichtig ist.

Die Vorteile einer Vorsorgeuntersuchung liegen klar auf der Hand: Zum einen sorgt die Früherkennung einer Krankheit für bessere Heilungschancen. Zum anderen kann die Entstehung von chronischen Leiden rechtzeitig verhindert werden. Der kostenlose Gesundheitscheck wird deshalb auch bereits jungen Leuten angeboten. Ab dem 18. Lebensjahr können sich Menschen mit Wohnsitz in Österreich einmal pro Jahr einer breit angelegten Untersuchung unterziehen – bis ins hohe Alter.

 

AB 18 JAHREN. Erhöhte Cholesterin- oder Blutdruckwerte gelten als Vorboten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wird das Risiko dafür früh erkannt, lässt sich durch gesunde Lebensführung oder mit Medikamenten einem lebensgefährlichen Schlaganfall oder Herzinfarkt entgegensteuern. Mit einer Blutzuckermessung kann Krankheiten, die mit einem zu hohen oder zu niedrigen Blutzuckerspiegel auftreten (z.B. Diabetes mellitus), diagnostiziert werden. Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wird Frauen zudem der sogenannte PAP-Abstrich (Krebsabstrich, der Zellveränderungen feststellt) bei ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt empfohlen. Ein HPV-Test dient zum Nachweis einer Infektion mit dem humanen Papillomavirus, das Krebs auslösen kann, und muss privat bezahlt werden (ca. 50 Euro). Auch Muttermale sollten einmal im Jahr begutachtet werden, um Hautkrebs frühzeitig zu erkennen. Und anhand einer Harnprobe können Krankheiten der Niere, Harnblase, Harnröhre und Harnleiter festgestellt werden.

 

AB 30 JAHREN. Parodontitis (bakterielle Zahnbetterkrankung) gilt ab dem 30. Lebensjahr als größter Risikofaktor für Zahnausfall. Auch hier gilt es, durch Früherkennung den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen oder ganz zu stoppen.

 

AB 45 JAHREN. Mit dem Brustkrebs-Früherkennungsprogramm werden Frauen zwischen 45 und 69 Jahren (auf Wunsch auch Frauen ab 40 Jahren und ab 70 Jahren) automatisch alle 24 Monate zu einer Früherkennungs-Mammografie eingeladen. Dieses Brustkrebs-Screening lässt sich ohne ärztliche Überweisung durchführen: Einfach einen Termin bei einem teilnehmenden Radiologie-Institut (Liste über www.frueh-erkennen.at, E-Card nicht vergessen) vereinbaren. Dort wird auch im Bedarfsfall eine Mammasonografie (Ultraschall) durchgeführt. Männern rät die Österreichische Krebshilfe hingegen, sich ab dem 45. Lebensjahr einer gezielten Prostatauntersuchung zu unterziehen. Da der entsprechende PSA-Test zur Früherkennung des Prostatakarzinoms allerdings derzeit noch umstritten (weil nicht ausreichend wissenschaftlich gesichert) ist, ist er in der Vorsorgeuntersuchung grundsätzlich nicht vorgesehen. Sollte dennoch der konkrete Wunsch eines Patienten (ab 50 Jahre) bestehen, kann der Test durchgeführt werden. Die Früherkennung eines Glaukoms („Grüner Star“) erhöht wiederum die Chance, möglichst viel des Sehvermögens zu erhalten. Die Identifizierung von Risikogruppen und die Sicherstellung augenärztlicher Kontrolle sind im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung enthalten.

Für Frauen ab 40 empfiehlt sich alle 2 Jahre eine Mammografie.

AB 50 JAHREN. Mit dem 50. Geburtstag wird auch die Darmkrebs-Vorsorge Teil des Gesundheitschecks. Zusätzlich zur Untersuchung des Stuhls auf Blut (Hämoccult-Test) gibt es dann auch alle zehn Jahre eine Zuweisung zur Darmspiegelung (Koloskopie). Weitere individuelle Gesundheitsleistungen wie eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie) oder ein Ultraschall der Hirngefäße werden nur bei Beschwerden oder bei Verdacht auf eine Herzerkrankung durchgeführt und sind NICHT im Leistungskatalog der Gratis-Vorsorgeuntersuchung be­inhaltet.

 

AB 65 JAHREN. Bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, wird bei der Vorsorgeuntersuchung besonders auf die Hör- und Sehleistung geachtet, die in diesem Alter oft nachlässt. Die Diskussion um die Corona-App im Frühling 2020 zeigte: Große Mengen an digitalen Daten zu sammeln, um sie analysieren können, ist auch im Gesundheitsbereich ein relevantes Thema. Aber auch ein sensibles. Um die persönlichen Daten zu schützen, gelten hier besonders strenge Datenschutzverordnungen. Was schon heute möglich ist: mit Health-Apps für Smartphones, Sportarmbändern oder anderen tragbaren Geräten Leistungen oder ein EKG aufzuzeichnen, die bei chronischen Leiden wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Rheuma oder Allergien den Patientenalltag verbessern.

 

Mehr zum Thema:

Wie stärke ich mein Immunsystem?

Wie verhindert man Rückenschmerzen?

Bewegung als Bollwerk

Was hilft gegen trockene Haut?

So bringen Sie Ihr Herz-Kreislaufsystem auf Touren!

Krebs verhindern mit der Koloskopie.

Was tun bei schlechtem Schlaf?

Werden Männer schneller krank? Professor Siegfried Meryn im Talk über die Schwächen des starken Geschlechts.

Augenprobleme vermeiden

Die besten Therapien gegen Bluthochdruck. Dr. Bruno Watschinger weiß, worauf man achten muss.

Killer auf leisen Sohlen

Der Vorsorge-Plan