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Klinikum Wels-Grieskirchen

Abteilung: Kinder- und Jugendpsychiatrie

Prim. Dr. Adrian Kamper

Leitbild der Abteilung:

Um den steigenden Bedarf der medizinischen Versorgung gewährleisten zu können, wurde am Klinikum‐Standort Grieskirchen mit 2022 eine Kinder‐ und Jugendpsychiatrie installiert. Adrian Kamper ist Leiter der neuen Abteilung, welche auch das Department für Psychosomatik für Säuglinge, Kinder und Jugendliche beinhaltet.

 

Spezielles Angebot:
Heilstättenschule

 

Die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie umfasst zwölf Betten sowie fünf tagesklinische Behandlungsplätze. Das Psychosomatik-Department umfasst 15 Betten, die für einen stationären Aufenthalt zur Diagnostik und Behandlung zur Verfügung stehen. Die Stationen und der Tagesklinik-Aufenthaltsbereich befinden sich im 3. und 4. Stock des Gebäudetraktes D, E, F. Die bauliche Atmosphäre beider Stockwerke ist freundlich und hell.

 

Aufnahmevorbereitung:

Die erste Kontaktaufnahme erfolgt vorrangig telefonisch (siehe Ambulanzen). Bereits auf diesem Weg werden von einer dafür geschulten Pflegeperson die jeweiligen Themen und Anliegen strukturiert erfragt. Nach zeitnaher Rücksprache mit den zuständigen Ärzten erfolgt eine Rückmeldung, ob es die geeignete medizinische Einrichtung zur Diagnostik oder Behandlung ist.

Um Fragen zu klären und Möglichkeiten und Rahmenbedingungen mit den individuellen Vorstellungen der jungen Patienten sowie den Eltern abzustimmen, wird vor dem Aufenthalt ein Ambulanztermin vereinbart.

 

Diagnostische Aufenthalte:

Für diagnostische Aufenthalte mit umfassender biopsychosozialer Diagnostik und Beobachtung des Verhaltens im stationären Alltag sowie mit Beschulung in der Heilstättenschule werden drei bis vier Wochen benötigt. Auf dieser Basis können zielführende Empfehlungen vermittelt werden.

Die Befundung umfasst eine klinisch-psychologische, kinder- und jugendfachärztliche (durch Fachärzte der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Pädiatrie) sowie psychosoziale Diagnostik.

 

Therapeutische Aufenthalte:

Therapieaufenthalte bauen auf einer systemisch-familientherapeutischen Grundlage auf. Im Vordergrund steht dabei das Erarbeiten neuer Wege im Sinne der Ressourcen- und Lösungsorientierung. Zudem werden Inhalte verschiedener psychotherapeutischer Richtungen wie Elemente der Verhaltenstherapie, der dialektisch-behavioralen Therapie für Jugendliche, zudem Kreativtherapien in Form der Musik-und Kunsttherapie genauso wie sozial- und heilpädagogischer Konzepte und Klinische Soziale Arbeit genutzt.

Therapieaufenthalte dauern durchschnittlich sechs bis acht Wochen. Eine längere Aufenthaltsdauer kann mitunter auf Basis vereinbarter Therapieziele notwendig sein.

 

Therapiebausteine:

  • ärztlich-medizinische Therapien
  • klinisch psychologische Behandlungen
  • klinisch-heilpädagogische Behandlungen
  • klinische soziale Arbeit
  • Therapien im Einzel-und Familiensetting
  • Therapiegruppen
  • Beratungen durch speziell ausgebildete Pflegefachkräfte
  • sozialpädagogische Arbeit mit sozialem Verhaltens- und Kompetenztraining
  • kreativ-gestalterisches Arbeiten auf den Stationen
  • erlebnispädagogische Unternehmungen
  • Musiktherapie
  • Kunsttherapie
  • Diätologie
  • Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie
  • individuelle Beschulungsmöglichkeit (Heilstättenschule, HIS)

 

Wann ist eine Aufnahme an unserer Einrichtung nicht vorgesehen?

  • fremdgefährdendes Verhalten (Gewaltanwendung an Gegenständen, körperliche Gewaltandrohung bzw. -ausübung)
  • Fluchtgefahr (androhend, ausgeführt, bereits bekannt)
  • starke Erregung/deutliche Unruhe/Anspannung (körperlich-motorisch, im Verhalten erkennbar)
  • psychotische Zustände mit unzureichender Paktfähigkeit
  • Sucht (substanz- und nichtsubstanzgebundene Formen)
  • Selbstgefährdung/akute Suizidalität
  • amtsärztliche Einweisung (Paragraph 8 oder 9)
  • Die zentrale medizinische Versorgungsstruktur in OÖ für derartige psychiatrische Krisen bzw. Notfälle befindet sich im Kepler Universitätsklinikum Linz, MedCampus
    IV (Kinder bis 12 Jahre) bzw. Neuromed Campus (unter 12 Jahre, Jugendliche).

Häufigste Diagnosen und Leistungen:

Kinder- und Jugendpsychosomatik:

  • emotionale Störungen des Kindesalters
  • Ausscheidungsstörungen (Einnässen, Enkopresis)
  • nichtorganische Schlafstörungen
  • chronische Schmerzstörungen
  • funktionelle (somatoforme) Störungen
  • chronische körperliche Erkrankungen mit psychischen Komorbiditäten
  • Belastungsreaktionen/-folgen, Traumafolgestörungen
  • Essstörungen (Magersucht, ausgeprägte Adipositas)
  • Regulations- und Interaktionsstörungen (Eltern-Kind Aufnahme)

 

Kinder- und Jugendpsychiatrie:

  • Aktivitäts-und Aufmerksamkeitsstörung
  • Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem Verhalten
  • Autismus-Spektrum-Störung (Diagnostik ab dem Kindergartenalter)
  • Angststörung
  • Depression
  • präpsychotische Zustände (Paktfähigkeit als Voraussetzung)
  • Ticstörung/Tourette-Syndrom
  • umschriebene Entwicklungsstörungen
  • Belastungsreaktionen/-folgen, Traumafolgestörungen
  • Persönlichkeits(entwicklungs)störungen

Die Abteilung in Zahlen:

Anzahl der Betten: 27
Ärzte: 4
Sonstiges Personal: 32