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Meine OP: Knie-Operation arthroskopisch
Die Arthroskopie wurde erstmals im Kniegelenk eingesetzt und gilt heute als besonders schonende Alternative zum offenen Verfahren.

Dr. Arthur Schultz, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie.

DAS SAGT DER FACHARZT. „Wie im Falle einer Verletzung oder Erkrankung des Knies vorgegangen wird, ist von verschiedenen Faktoren und davon abhängig, welche Strukturen betroffen sind und inwieweit sie in Mitleidenschaft gezogen wurden. In vielen Fällen kann man auch konservativ behandeln. Sollte allerdings operiert werden müssen, ist die Arthroskopie in den allermeisten Fällen die Methode der Wahl.“

 

UNSER EXPERTE. Dr. Arthur Schultz ist Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie sowie Leiter der Knieambulanz im AUVA Traumazentrum Wien am Standort Lorenz Böhler.

 

 

DIE BEHANDLUNGSMETHODEN. Bei den meisten Verletzungen und Erkrankungen des Kniegelenks ist heutzutage keine offene Operation mehr nötig. Die Arthroskopie beziehungsweise Gelenkspiegelung stellt eine minimalinvasive Alternative dar, durch die über kleinste Hautschnitte eine bleistiftdünne Optik in das Kniegelenk eingeführt werden kann, um das Innenleben auf einen Bildschirm zu übertragen. Diese sogenannte Schlüssellochchirurgie ermöglicht die Reparatur der allermeisten Schäden im Kniegelenk, die Entfernung defekter Gewebe-, Knorpel- und Knochenteile sowie das Verschaffen eines Überblicks über die Gesamtsituation. Anders als bei einer offenen Operation, erfolgen die chirurgischen Schritte im Rahmen einer Operation nur über das eingeführte Instrumentarium und den Bildschirm, über den der Chirurg sich Bereiche des Gelenks erschließen kann, die sonst nicht zu sehen wären. Vorteile der Arthroskopie stellen außerdem die maximal schonende OP-Weise, die extrem geringe Infektionsgefahr, die sofortige Mobilisation der Patient*innen in den meisten Fällen sowie die geringen postoperativen Schmerzen dar. Während vor Jahrzehnten beispielsweise im offenen Verfahren komplette Menisken herausgeschnitten wurden, ermöglicht die Arthroskopie strukturerhaltende Eingriffe und Vorgehensweisen, die früher nicht zur Anwendung gekommen oder möglich gewesen wären.

So funktioniert die arthroskopische Knie-Operation: Mittels Schlüssellochchirurgie werden die allermeisten Schäden im Kniegelenk repariert.

DAS KRANKHEITSBILD. Unser Kniegelenk setzt sich aus dem Oberschenkel, der Kniescheibe und dem Unterschenkel zusammen. Dazu gehören außerdem Knorpel, Seiten- und Kreuzbänder sowie ein Innen- und ein Außen-Meniskus. Da es tagtäglich großen Belastungen ausgesetzt ist, kann es mitunter zu Erkrankungen, Verletzungen oder Abnutzungserscheinungen kommen, die medizinisch versorgt beziehungsweise therapiert werden müssen. Dazu zählen Meniskusschäden und Kreuzbandverletzungen ebenso wie freie Gelenkkörper, Entzündungen, Kniescheibenprobleme und Knorpelschäden. Diese können im Rahmen von Sportverletzungen, nach Unfällen, aufgrund von Krankheiten oder altersbedingt auftreten. Auch Fehlbelastung, Übergewicht sowie O- oder X-Beine belasten das Knie erheblich.
Jede Abweichung kann sich negativ auf die Gesamtheit oder Teile des Kniegelenks auswirken. Der Meniskus zum Beispiel gilt als Stoßdämpfer, während jedes Kreuzband (ein vorderes und ein hinteres) das Kniegelenk stabilisiert und eine Rollgleitbewegung ermöglicht. Je nach Funktion und zugrundeliegender Pathologie gehen Probleme des Kniegelenks mit Instabilität, Schmerzen, Schwellungen, eingeschränkter Mobilität sowie Folgeerkrankungen einher. Deshalb bedarf es einer zeitnahen Abklärung durch eine fachärztliche Untersuchung und Bildgebung (MRT, Röntgen) und entsprechender Behandlung.

 

GUT ZU WISSEN. Es war das Kniegelenk, in dem die Arthroskopie erstmals zum Einsatz kam. Um sie therapeutisch breitflächig einsetzen zu können, war die Entwicklung feinmechanischen Instrumentariums ebenso Voraussetzung wie jene des Videoturms, der das vollständige sterile Arbeiten inklusive perfekter Übersicht über das Operationsgebiet ermöglichte. Das reine Hineinschauen wurde dadurch um die Option erweitert, Probleme chirurgisch lösen zu können. Heute gehört sie zum Standard und kommt nicht nur im Kniegelenk zur Anwendung.

 

www.drschultz.at

Traumazentrum Wien der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt – Lorenz Böhler, Abteilung: Orthopädie und Traumatologie

 

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Klinikguide.at-Autorin: Sonja Streit