logo
Mit den besten Tipps vom Orthopäden in die Laufsaison 2023 starten
Original-Pressemitteilung: Krankenhauses der Elisabethinen Klagenfurt

Etwa 80 Prozent der Menschen leiden unter einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Form der Fußfehlstellung in unterschiedlichster Erscheinungsform. Problematisch kann eine Fußfehlstellung jedoch bei der Ausübung von Sport, insbesondere beim Joggen werden. OA Dr. Patrick Brabant, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie am Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt, erklärt zum Start der Laufsaison wo besondere Vorsicht geboten ist.

 

Die Form des menschlichen Fußes ist eine wichtige Voraussetzung für den aufrechten Gang. Der Fuß wird von Knochen, Gelenken, Muskeln und Bändern geformt und zusammengehalten. Diese machen ihn einerseits stabil und belastbar, andererseits beweglich und formbar. Äußere Einflüsse, bestimmte Bewegungsmuster oder Krankheiten können dazu führen, dass sich ein Fuß verformt. Dies kann, muss aber nicht zu Beschwerden wie Schmerzen und Gehstörungen führen. Gerade auch bei sportlichen Aktivitäten, wie dem Laufsport, können die Beschwerden erheblich werden.
Das Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt setzt mit der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie einen Schwerpunkt, um PatientInnen mit Fußfehlstellungen neue Freude an der Bewegung zu ermöglichen.
Häufig sind Fehlstellungen und Verformungen des Fußes der Grund für die Beschwerden. „Diese können angeboren sein oder sich im Laufe der Jahre entwickeln“, erklärt OA Dr. Patrick Brabant. Einseitige bzw. fehlerhafte Belastungen aber auch Arthrose, Rheuma, Verletzungen, Übergewicht oder Entzündungen können Fehlstellungen begünstigen.

 

LAUFEN – EINE BELASTUNG FÜR DIE GELENKE
Ein Großteil der Menschen leidet unter einer Fußfehlbildung. Entweder ist diese angeboren oder wurde im Laufe des Lebens durch unterschiedliche Faktoren begünstigt. Manchen fällt diese Fehlstellung im Alltag nicht weiter auf, wiederum andere leiden unter Schmerzen. Doch gerade beim Joggen wird auch eine vermeintlich harmlose Fehlstellung schnell spürbar. Das Doppelte oder Dreifache des normalen Körpergewichts belastet die Gelenke. Die von der Fußfehlstellung verursachte Fehlbelastung an den Gelenken erzeugt weitere Beschwerden. „Bequeme Schuhe sind das A und O – diese engen den Fuß nicht zu sehr ein und man hat optimale Bewegungsfreiheit.“, empfiehlt der Orthopädie und passionierte Sportler Dr. Brabant. Laufschuhe sollten den Fuß stützen bzw. unterstützen und eine Sohle mit Dämpfung besitzen. Mit guten Schuhen ist das Laufgefühl gleich um einiges besser.
Eine Laufanalyse kann helfen das optimale Schuhwerk auszuwählen, denn hier wird jeder Fuß individuell betrachtet und ausgewertet.

 

EINE FALSCHE BEWEGUNG
Des Weiteren ist es auch ratsam gezielt Gymnastikübungen durchzuführen, um das Sprunggelenk zu trainieren. Denn ein gut trainiertes Sprunggelenk reduziert das Sturzrisiko beim Laufen und verbessert den Laufstil. Dehnübungen oder Übungen am Gymnastikball können das Sprunggelenk schon optimal trainieren und so Verletzungen wie ein Umknicktrauma vorbeugen. Denn Umknicken ist die häufigste Verletzung im Laufsport. Dabei kann bereits das einmalige Umknicken zu folgenreichen und langfristigen Verletzungen führen.

 

LANGSAM DURCHSTARTEN
Gerade jetzt zu Beginn der Laufsaison ist es wichtig das Pensum langsam zu steigern und es nicht zu übertreiben, denn die Bänder und Sehnen als auch die Muskeln benötigen einige Zeit, um sich anzupassen. „Die Devise sollte hier sein: Probieren und in sich hineinhorchen. Wenn sich das Laufen nicht gut anfühlt oder ständig etwas wehtut, wäre es ratsam, sich einer fachärztlichen orthopädischen Untersuchung zu unterziehen, um etwaige Probleme am Bewegungsapparat frühzeitig zu erkennen und diese gezielt behandeln zu können“, empfiehlt Dr. Brabant, ehemaliges Mitglied des medizinischen Teams des EC KAC.
Auch eine kleine Runde kann schon große Wirkung erzielen. Wöchentliche Laufeinheiten von 10 bis 15 Minuten haben positive gesundheitliche Effekte.

OA Dr. Patrick Brabant, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie am Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt.

ARCHILLESSEHNE: WAS HILFT BEI SCHMERZEN?
Schmerzen in der Achillessehne sind ein häufiges Problem bei LäuferInnen. Erste Symptome beim Laufen sind leichte Schmerzen an der Ferse und im unteren Bereich der Wade. Relativ schnell kann eine Achillessehnen-Entzündung entstehen. Die Achillessehne verbindet die Wadenmuskulatur mit der Ferse und dient dabei der Kraftübertragung beim Laufen. Die kräftigste Sehne im Körper ist hohen Belastungen ausgesetzt.

Durch verschiedenste Risikofaktoren kann es dennoch zu Fehl- und Überlastungsschäden und Schmerzen in der Achillessehne kommen – meist wenige Zentimeter über dem Fersenbein, da die Sehne hier am wenigsten mit Blutgefäßen versorgt ist. Die Beschwerden können akut auftreten oder chronisch verlaufen.

Bei Beschwerden der Achillessehne erkundigt sich der/die Arzt/Ärztin u.a., wie sich die Schmerzen anfühlen. Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung wird sowohl der betroffene Fuß genauestens überprüft als auch etwaige Fehlstellungen der Hüfte oder fehlerhafte Bewegungsabläufe überprüft, die für die Beschwerden verantwortlich sein könnten. Eine Ultraschalluntersuchung kann bei der Diagnosefindung helfen und etwaige pathologische Veränderungen zur Darstellung bringen. Bei akuter Achillessehnen-Entzündung ist eine Sportkarenz erforderlich, die von unterschiedlicher Dauer sein kann, aber zumindest bis zur Beschwerdefreiheit befristet sein soll. Wer an einer chronischen Entzündung leidet, sollte die Achillessehne gezielt belasten bzw. trainieren. Am besten begleitend mit physiotherapeutischen Maßnahmen.

 

JOGGEN TROTZ HALLUX?
Der Hallux valgus – auch als Frostballen, Ballenzehe oder Schiefzehe bezeichnet zählt zu den häufigsten Diagnosen von schmerzhaften Verformungen des Fußskelettes. Hierbei handelt es sich um eine Schiefstellung der Großzehe im Grundgelenk nach außen. Bewegung tut auch einem Hallux-Fuß richtig gut, da die gesamte Fußmuskulatur gestärkt wird. „Damit die Lust nicht zum Frust wird, sollten Sie auf die richtige Bewegung und passgenaue Schuhe setzen,“ weiß Orthopäde OA Dr. Brabant und rät Betroffenen dazu zusätzlich den Laufstil als auch die Laufschuhe bzw. Laufeinlagen überprüfen zu lassen. Besondere Vorsicht ist allerdings nach einer Hallux-Operation, bei der der große Zeh begradigt wurde, erforderlich. „Hier sollten Sie erst wieder mit dem Sport beginnen, wenn der Operateur die Freigabe zum Sport erteilt hat und der Fuß das Laufen in seiner neuen Form sicher gelernt hat – und das kann schon mal einige Wochen bzw. Monate dauern“, ergänzt der Mediziner.

 

HALLUX RIGIDUS: STECHENDER SCHMERZ IM GROSSEN ZEH
Nach dem Hallux valgus ist der Hallux rigidus (Arthrose des Großzehengelenks) die zweithäufigste Funktionsstörung der Großzehe. Der Hallux rigidus bezeichnet eine abnutzungsbedingte Erkrankung des Grundgelenks der Großzehe, bei welcher die Zerstörung des Gelenkknorpels zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung führt. Gelegentlich finden sich auch Entzündungszeichen in Form von Rötung, Schwellung und Erwärmung. Grundsätzlich ist nicht nur beim Laufen, sondern auch im Alltag auf optimales Schuhwerk zu achten, da hierdurch der Druck auf den Vorfuß und die Großzehe vermindert wird. Einige Laufschuhhersteller führen Modelle mit unterschiedlicher Vorfußbreite. Ferner ist auf eine gute Dämpfung zu achten, da diese auch die Abrollung erleichtert. Je nach Schuhmodell kann im Alltagsschuh aber auch im Laufschuh eine Abrollhilfe angebracht werden, die ebenfalls zur Erleichterung der Abrollbewegung und Schmerzrückgang führt.


 

TIPPS: Laufverletzungen vorbeugen

 

Die meisten Schmerzen beim Joggen lassen sich vermeiden: Hier unsere Tipps aus dem
Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt:

 

Wärmen Sie sich auf: Vor jeder Trainingseinheit müssen Sie sich aufwärmen! Wenn jemand
von null auf hundert sofort lossprintet, darf er nicht verwundert sein, wenn Füße schnell
schmerzen und die Leistung rapide nach unten sinkt. Dies kann ihrem Körper schaden und
sowohl die Muskeln als auch die Gelenke schädigen. Beim Aufwärmen gilt: Je intensiver das
folgende Lauftraining ist, umso besser sollten Sie sich aufwärmen.

 

Optimales Schuhwerk: Um keine Verletzungen zu riskieren, ist es essenziell, dass Sie den
für Sie passenden Laufschuh finden. Welcher der Richtige ist, ist von mehreren Faktoren
abhängig: Ihrem persönlichen Laufziel, der Häufigkeit des Laufens, der Intensität des Trainings
und Ihrem derzeitigen Trainingsstand. Eine Fußanalyse wäre dementsprechend absolut
empfehlenswert.

 

Nach dem Joggen – Dehnen und Ruhe: Gönnen Sie Ihrem Körper und speziell Ihren Füßen
etwas Ruhe. Zusätzlich verhindern Dehnen und Faszientraining Schmerzen nach dem Joggen.

 

Richtig reagieren bei Schmerzen während dem Joggen: Haben Sie bereits Schmerzen
beim Laufen, dann schonen Sie sich einige Tage. Sollte sich keine Verbesserung einstellen,
wenden Sie sich an eine/n Facharzt/Fachärztin für Orthopädie. So können Sie sichergehen,
dass es sich um keine schlimmere Verletzung handelt.

 

A. ö. Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt