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Neue Art der Behandlung mindert die Chance der Rückkehr von Brustkrebs
Original-Pressemitteilung: Universitätsklinikum Krems

Krems – Bereits seit April 2023 setzt das Team der klinischen Abteilung für Strahlentherapie-Radioonkologie eine neue Behandlungsform für Brustkrebs-Patientinnen um. Dieses Vorgehen wurde nun durch die renommierte „Import-High-Studie“ aus Großbritannien untermauert und bestätigt: Durch diese Art der Behandlung kann nicht nur das Wiederauftreten von Krebszellen am selben Ort deutlich verhindert, sondern auch die Verträglichkeit der Therapie verbessert werden.

v.l.n.r.: Roman Semler, kaufmännischer Direktor, Landesrat Ludwig Schleritzko, Primaria Petra Georg, Leiterin der klinischen Abteilung für Strahlentherapie-Radioonkologie, Heinz Jünger, ärztlicher Direktor

Jährlich erkranken bis zu 5.000 Frauen in Österreich an Brustkrebs, jede 13. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens einmal daran. Die Ursache der Erkrankung ist, mit Ausnahmefällen von familiären genetischen Vorbelastungen, unbekannt. Wichtig ist vor allem das schnelle Handeln bei Bekanntwerden der Krankheit.
 
Die klinische Abteilung für Strahlentherapie-Radioonkologie des Universitätsklinikums Krems betreut zahlreiche Patientinnen mit der Diagnose Brustkrebs. Um diese Zielgruppe nach den neusten Erkenntnissen zu behandeln, wird an der Abteilung nachhaltig geforscht. So entschied sich die Abteilung bereits im Frühjahr dieses Jahres, aufgrund neuer Erkenntnisse, Brustkrebs-Patientinnen mit einem alternativen Bestrahlungsplan zu behandeln. Somit wurde die gesamte Behandlung mit gleichzeitiger Applikation von 2 unterschiedlichen Dosislevels in kurzer Zeit verabreicht. Diese Methode wurde vor allem bei Hochrisiko-Patientinnen, mit aggressiven Tumoren, eingesetzt.
Der Vorteil dieser Methode: Die Behandlung ist besonders gut verträglich und die sonst üblichen Nebenwirkungen wie z.B. Brustverhärtungen oder eine Brustfibrose treten deutlich weniger auf. Zusätzlich verhindert diese kurze Bestrahlungszeit effizient die Rückkehr des Brustkrebses, was nun in einer Studie aus Großbritannien nachgewiesen wurde. Die „Import-High-Studie“ testete ein neues Dosiskonzept, in welchem 15 Bestrahlungen mit gleichzeitiger Applikation von unterschiedlichen Dosen an Strahlung stattfanden. Dies wurde an über 2.600 Teilnehmerinnen seit dem Jahr 2009 getestet. Anschließend wurden alle Patientinnen in einem Zeitraum von 74 Monaten beobachtet. Die Ergebnisse fielen positiver aus, als zu Beginn der Studie erwartet: Das Wiederauftreten der Krebszellen am selben Ort konnte nachweislich verringert werden. Besonders stolz zeigt sich auch der für Landes- und Universitätskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko: „Mit der Etablierung dieser neuartigen Methode in Krems zeigt Niederösterreich einmal mehr, dass es im Bereich der Krebsforschung und Behandlung von Tumoren die beste Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten liefert.“

v.l.n.r.: Roman Semler, kaufmännischer Direktor, Heinz Jünger, ärztlicher Direktor, Mathilde Bständig, stv. Pflegedirektorin, Primaria Petra Georg, Leiterin der klinischen Abteilung für Strahlentherapie-Radioonkologie, Landesrat Ludwig Schleritzko

„Seit Frühjahr 2023 setzen wir an unserer Abteilung diese neue Art der Behandlung für Brustkrebs um. Die renommierte Studie aus Großbritannien bestätigt nun unser Vorgehen und beweist die umfangreichen Vorteile dieses neuen Konzepts: Die gute Verträglichkeit der Therapie, die Vermeidung von Nebenwirkungen und zusätzlich die Verhinderung von Rezidiven (=erneutes Auftreten von Krebszellen), “ erklärt Primaria Petra Georg, Leiterin der klinischen Abteilung für Strahlentherapie-Radioonkologie.

Mehr Informationen:
Universitätsklinikum Krems