Neben einer medizinischen Behandlung kann der Erfahrungsaustausch mit Betroffenen, die mit den gleichen Symptomen, Ängsten und Sorgen kämpfen, sehr wichtig sein. Selbsthilfegruppen ergänzen die professionellen Angebote des Gesundheitswesens.

„Hilfe, die weiter geht …
Das Leben stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen. Eine solche Herausforderung kann eine schwere Erkrankung oder ein Schicksalsschlag sein. Rat und Unterstützung in dieser schwierigen Alltags- oder Lebenssituation zu finden, ist nicht leicht. Der Austausch mit anderen Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe kann dann eine wichtige Hilfestellung sein. Man begegnet sich auf Augenhöhe und erfährt in der Regel rasch gegenseitiges Verständnis, Hilfe und Vertrauen.“

Die Kernbotschaft einer Selbsthilfegruppe lautet: „Sie sind nicht allein.“ Die Teilnehmer*innen kennen nicht nur den Krankheitsverlauf, den eine Diagnose mit sich bringt, sondern sie kennen die damit verbundenen Ängste und Sorgen. Wer diese in der Gruppe mitteilt, wird verstanden. Mitglieder von Selbsthilfegruppen sind Expert*innen in eigener Sache – auch was Informationen über die Erkrankung und ihre Verläufe sowie über mögliche neue und innovative Behandlungsmöglichkeiten anbelangt. In Österreich gibt es rund 1.700 Selbsthilfegruppen und -organisationen, die engagiert geführt werden und Betroffene über eine lange oder kürzere Zeit unterstützen.

DIE GEMEINSCHAFTLICHE SELBSTHILFE IST IN DREI FORMEN ORGANISIERT:
✚ Selbsthilfegruppen Betroffene schließen sich ehrenamtlich auf lokaler beziehungsweise regionaler Ebene zusammen: Gemeinsam versuchen sie, Krankheiten oder psychische Probleme zu bewältigen und die Lebensumstände zu verbessern.

✚ Selbsthilfeorganisationen Sie sind üblicherweise als Vereine organisiert. In ihnen schließen sich Selbsthilfegruppen und/oder einzelne Betroffene zum selben Thema zusammen. Die Aktivitäten sind stark nach außen gerichtet: Etwa in Form von Öffentlichkeitsarbeit sowie Interessensvertretung in gesundheits- und sozialpolitischen Angelegenheiten.

✚ Selbsthilfedachverbände Hier sind Selbsthilfegruppen oder -organisationen in einem Bundesland zusammengeschlossen. Eine ihrer Aufgaben liegt im Service und in der Beratung von Selbsthilfe-interessierten.

„Schicksalsschläge, Unfälle, (chronische) Krankheiten, Behinderungen oder die Folgen davon können Menschen körperlich oder psychisch den Boden unter den Füßen wegreißen. Schnell ist man überfordert oder hadert mit dem Schicksal. Eine Selbsthilfegruppe kann hierfür eine hilfreiche Anlaufstelle sein: eine Plattform, wo sich Gleichgesinnte finden, die einander zuhören und die Probleme ihres Gegenübers ohne lange Erklärungen verstehen – um wieder Mut zu fassen, das Leben mit einer Krankheit so gut wie möglich zu bewältigen.“

„Die Diagnose ,Morbus Parkinson‘ bedeutet eine radikale Änderung im Lebensentwurf der meisten Betroffenen und auch der Angehörigen. Eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Nach dem Motto ,Hilfe zur Selbsthilfe‘ können wir als Selbsthilfegruppe dabei zur Seite stehen. Neben gut aufbereiteten Informationen bieten wir eine Atmosphäre, in der Sorgen ausgesprochen sowie Freude und Leid mit Gleichgesinnten geteilt werden können.“